Konrad Neuberger - Referent
über Psychotherapie und Gartentherapie

Was finden Sie hier?

Sie werden viele Aspekte therapeutischer Gartenarbeit von anderen Seiten kennen.

Hier habe ich mich auf die persönlichen Aspekte zwischen Mensch und Pflanze beschränkt und die Psychotherapie in den Vordergrund gestellt. Spricht Sie das an?

Wenn Sie methodische Anregungen suchen, können Ihnen meine Artikel aus Fachzeitschriften (unter >Artikel) vielleicht weiterhelfen; Sie finden dort Veröffentlichungen aus Fachzeitschriften und Fachbüchern, die teilweise als PDF vorliegen. Einige konkrete Hinweise finden Sie bereits auf dieser Seite.

Suchen Sie ein Seminar oder einen Referenten, schauen Sie im Menue unter Seminar(e) oder unter Vorträge nach. Dort finden Sie verschiedene Themen, andere können vereinbart werden.

Unter Impressionen finden Sie Bilder von Menschen, von Pflanzen, wie auch zur "Individualität" von Pflanzensamen.

Nicht versäumen möchte ich hier einen Hinweis auf die "Jätefaust", ein vorzügliches Werkzeug für ganz spezielle Aufgaben. Näheres finden Sie links im Menue

Psychotherapie und therapeutische Gartenarbeit

Sie finden hier die Verknüpfung von Psychotherapie und Gartentherapie: Seelische Prozesse, im therapeutischen Gespräch bearbeitet und "gewachsen", können durch gärtnerische Aufgaben einem persönlichen und organischen Wandel unterzogen werden. Auf Grund meiner Ausbildung können gestalttherapeutische, systemische oder bewegungstherapeutische Ansätze zusammen mit von mir entwickelten Konzepten zum Zuge kommen.

Worum geht es bei der Psychotherapie im Garten?

Die Arbeit im Garten kann genutzt werden, um Problemstellungen mit den Möglichkeiten des Gärtnerns einer Lösung näher zu bringen, und Schwierigkeiten in ihrer übertragenen Bedeutung zu erkennen, körperlich durchzuarbeiten und zu bewältigen.

Die Therapie im Garten ist eine Kombination aus individueller Selbsterfahrung oder gemeinschaftlicher, gesprächsbegleiteter Tätigkeit im Garten. Sie ist tätigkeits- und bewegungsorientiert und bezieht systemische, hypnotherapeutische und körpertherapeutische Methoden mit ein. Sie ist kurzzeittherapeutisch orientiert, kann aber auch über längere Zeiträume praktiziert werden, wie dies bei schweren Erkrankungen (wie Psychosen) angezeigt sein kann.

Therapeutische Arbeit kann sich an wichtigen gärtnerischen Tätigkeiten orientieren:

Ich entwickelte hierfür eine Vorgehensweise, um sicht- und wahrnehmbare Tätigkeiten zu beschreiben, sowie die psychischen Prozesse, die diese begleiten können.

Mit der Bodenvorbereitung kann grundsätzliches Erleben angesprochen werden: Was sehe ich, was will ich erreichen? Man kann wahrnehmen, wie im Laufe der Tätigkeit die eigene Kraft und das eigene Geschick wachsen, sich schweren und schwierigen Aufgaben zu stellen. Während z.B. das Umgraben bei vielen Menschen einen aufwühlenden Charakter haben kann, stellt das Einebnen des Bodens mit dem Rechen meist eine sehr beruhigende Tätigkeit dar.

Mit dem Säen beginnt etwas, das mit dem Erscheinen der Keimblätter und dem nachfolgenden Pflanzenwachstum den Menschen bestätigt und die Vorfreude auf Neues nährt. Im Wachsen der Pflanzen kann der Mensch seine eigene Fähigkeit zu Entwicklung und Veränderung wahrnehmen, erkennen und fördern. Mit dem Pflanzen beginnt ein neuer Abschnitt: Junge Pflanzen werden vorsichtig in das vorbereitete Erdreich gegeben und gut angewässert. Gedanken an den eigenen Platz im Leben können hier anklingen, an den eigenen Raum, den jeder für seine Entwicklung braucht.

Damit Pflanzen gut und frei von Behinderungen wachsen können, brauchen sie die Pflege und den Schutz des Menschen. Mit dieser Tätigkeit kann der Klient an den Pflanzen das praktizieren, was ihm selbst gut tut.

Was ernte ich, wenn ich ernte?

In der Einzeltherapie wird das o.g. mit der eigenen Lebenssituation verbunden, vertieft, gegebenenfalls versprachlicht und körperlich neu verankert. Es geht darum, „die eigene Hand als Werkzeug der Veränderung erkennen“ und Gefühle wahrnehmen, entdecken und verändern zu lernen.

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Konzeptioneller Hintergrund

Der konzeptionelle Hintergrund setzt sich aus mehreren Elementen zusammen, deren Zentrum der bewegte Mensch und sein Leib als geistig-seelischer Angelpunkt ist. Einige Aspekte seien hier genannt:

Bewusstseinswirksame, körperliche Erfahrungen

Therapeutische Arbeit mit tatsächlicher Arbeit und nutzvoller Bewegung verbinden, um Erkenntnisse in bewusstseinswirksame, körperliche Erfahrungen zu überführen, und sie zu verankern.

Phytoresonanz

„Der Garten stellt eher eine Vergrößerung dar als eine Welt im Kleinen. Er ist die innere, nach draußen projizierte Landschaft.“ (Paul Shepard, Professor for Human Ecology, Pitzer College)

Selbstwirksamkeit

„ ...je weniger unsere Leistungen in bewusstseinswirksame körperliche Erfahrungen eingebunden sind, desto weniger bilden sich auch lebendige, fühlbar gestaltete Beziehungen zur sozialen und dinglichen Umwelt.“ (Hugo Kükelhaus)

Kontakt

Psychische Prozesse stimulieren die Auseinandersetzung mit der Umwelt. Ähnlich regt die Umwelt und die Tätigkeit in ihr den Menschen zu innerem Erleben an. Wenn der Mensch Kontakt aufnimmt, so gebraucht er seine Sinne, „die an der Kontakt-Grenze funktionieren.“ (Fritz Perls, Gestalt Therapie)

Arbeitsgesten

„In Arbeitsgesten können sich geistig-seelische Zustände ausdrücken.“ (Hans Dackweiler, Gedanken zum Wesen der Arbeit)

Innen und Außen

„Wenn ich etwas im Garten bewege, bewege ich auch etwas in mir.“

Weitere Gedanken zur Therapie im Garten

Therapeutisch eingesetztes Arbeiten im Garten erweitert die Möglichkeiten der Psychotherapie: Einerseits kann die Arbeit im Garten benutzt werden, um Problemstellungen mit den Möglichkeiten des Gärtnerns einer Lösung näher zu bringen, aber auch um Schwierigkeiten bei der Arbeit in ihrer Bedeutung zu erkennen und zu bewältigen.

Der Garten bietet die Gelegenheit, Grenzen, Wachstum, Hoffnung und andere Themen in der Arbeit mit Erde und Pflanzen sichtbar zu machen.

Sie arbeiten an der Grundlage dessen, was sie trägt und ernährt. Sie setzen ihren Körper der Luft, der Sonne und dem Regen aus, und üben ihre Fähigkeit, wahrzunehmen, zu genießen, auszuhalten oder zu verändern.

Schritt für Schritt verknüpfen sie Gedanken und Gefühle oder lösen sie wieder. Je nach Notwendigkeit. In der Tätigkeit mit Pflanzen werden sie körperlich verarbeitet. Weitere Informationen zu diesen Zusammenhängen finden Sie im Artikel „Arbeit im Garten als Metapher“.

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